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10. Die mikrochirurgische Operation

Wenn die sogenannte Absaugmethode nicht geeignet ist, kommt die offene mikrochirurgische oder neuerdings die -> endoskopische Operation in Frage.
Vor allem letztere Methode ist besonders schonend.

Für beide Verfahren gilt:

  • Röntgen-Durchleuchtung, um den Eintrittspunkt genau festzulegen und den Eingriff möglichst klein zu halten
  • Speziallagerung, um den Blutverlust ganz gering zu halten
  • Kleiner Hautschnitt von etwa 2 cm oder noch weniger
  • Anatomisch orientiertes Vorgehen, ohne Muskeln und Gelenke zu beschädigen
  • Modernes Operationsmikroskop oder Endoskop zur Vergrößerung und optimalen Ausleuchtung
  • Feine Mikroinstrumente
  • Moderne Vollnarkose, so daß ein zu starker Zug auf Nervengewebe durch die (trotzdem unbewußte) Schmerzreaktion des Patient sofort erkannt werden kann.
Spezielle Lagerung

exakte Markierung für kleinsten Schnitt

Die gedrückte Nervenwurzel wird über den kleinsten Zugangsweg, eine Fensterung, freigelegt und der darunterliegende Bandscheibenvorfall entfernt. Die Nervenwurzel wird von jeglichem Druck befreit. Einengungen durch Knochen können ebenfalls beseitigt werden.

Fensterung zwischen zwei Wirbelbögen Cauda, Nervenwurzel, Sequester dahinter ...  ... im Mikroskop

Um ein Nachrutschen weiteren Bandscheibengewebes (Rezidiv) zu verhindern, wird die gesamte gelockerte Knorpelmasse aus dem Bandscheibenraum ausgeräumt. Dieses Gewebe bildet sich nicht neu.

Ausräumung der Sequester und des Zwischenwirbelraumes ... ... mit Faßzangen. Zwischenwirbelraum = Bandscheibenraum nach Ausräumung

Der Ischiasschmerz sollte sofort nach der Operation nachlassen, wenn die Wurzel nicht schon zu lange und zu schwer eingeklemmt war. Wie oben aufgeführt, ist hierbei die Nervenwurzel selbst vernarbt, was zu lang andauernden Mißempfindungen und Schmerzen Anlaß geben kann.

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