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Ilioinguinalis-Syndrom, Rhizotomie Themenübersicht  


F ... ich leide seit 1 1/2 J. an einer starken N.ilioinguinalisneuralgie nach einer Leisten-OP. Würden Sie auch eine perkutane Rhizotomie an L1/L2 empfehlen oder lieber gleich eine Nervenwurzeldurchtrennung? Für eine Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar.

A
Die Fachmeinungen sind kontrovers. Von einer Rhizo-tomie = Nervenwurzeldurchtrennung gleich welcher technischer Durchführung wird jedoch immer abgeraten, da sie erfahrungsgemäß keinen Erfolg bringt und daher seit gut 25 Jahren von Neurochirurgen verlassen ist.
Eine Wiedereröffnung der Narbe und Darstellungs- und Lösungsversuch des Nerven (Neurolyse) im ehemaligen Operationsgebiet unter dem Op-Mikroskop ist aufwendig und oft nur kurzzeitig von Erfolg, da ein heiler Nerv wieder in Narbe einwachsen kann.
Häufig wird keine Unterscheidung gemacht zwischen Ilioinguinalis- und sog. Spermaticus- Neuralgie. Die besten Chancen hat man bei letzterer, wenn der Nerv (N. genitofemoralis) abgetrennt ist und mit seinem Ende an der Narbenplatte festgewachsen ist, was dann deutlich bewegungsabhängige Schmerzen verursacht. Diese Schmerzursache kann man relativ gut beheben, indem man den Nervenstumpf von der Narbe abtrennt und nach oben zurück in den Bauchraum zurückschiebt, so daß er keinen Kontakt zu Narbengewebe mehr hat und keine neue Irritation durch erneutes Festwachsen stattfindet.
Oft ist der Nerv aber gar nicht mehr in der Narbe auffindbar: Die zuverlässigsten Erfolge in der persönlichen Erfahrung hatten wir in Fällen vin Ilioinguinalis-Neuralgie in den letzten 8 Jahren mit der Koagulation und Durchtrennung des N. ilioinguinalis (zur Sicherheit inklusive des N. iliohypogastricus) v o r dem Narbengebiet innerhalb der Bauchdecken, technisch auch einfach durchführbar. Das widerspricht der Theorie, hat sich aber praktisch bewährt.


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